Immer am dritten Sonntag im September eröffnet die Turmuhr der St.-Martinus-Kirche die Kirmes um Punkt 14 Uhr. Immer? Ja, immer. Denn auch in den beiden zurück­lie­genden Corona-Jahren konnte die Kirmes statt­finden. Anders, zurück­hal­tender und mit viel Vorsicht. Die 48. Muggel­kirmes brachte trotz allem schon fast wieder ein biss­chen Muggel-Norma­lität auf den Markt­platz. Aus den fast 100 Buden, Spiele und Programm­punkte wurden zehn. Das Show­pro­gramm konzen­trierte sich auf eine Bühne und der Fest­got­tes­dienst wurde unter freiem Himmel gefeiert und so zum zweiten Mal nicht in der St.-Martinus-Kirche selbst.

Zum Ende des Jahres 2021 zogen Ines Neuhaus und Wolf­gang Hesse Bilanz. Und sie stellen eine wirk­liche Sensa­tion vor: 23.000 Euro Rein­erlös können an die kirch­li­chen Entwick­lungs­pro­jekte ausge­zahlt werden. Die fehlenden Einnahmen aus dem Fest im September wurden von viele Spen­de­rinnen und Spender und deren groß­zü­gige Einzah­lungen ausgeglichen.

Im brasi­lia­ni­schen Vitoria ist Pater Hugo Scheer von den Steyler Missio­naren tätig. Hier hilft die Muggel­kirmes, die erschre­ckenden Ausmaße der Corona-Folgen zu mildern. Die katho­li­sche Kirche von Vitoria hat es über­nommen, 10.000 Fami­lien zu helfen. Sie stehen ohne Arbeit, Auskommen und ausrei­chende Nahrung da. Sie verfügen über weniger als einen Euro am Tag. Die Kirche will durch eine beispiel­lose Soli­da­ri­täts­ak­tion diesen Fami­lien das Über­leben sichern. Die Aktion heißt „Frieden und Brot“. Im Rahmen dieser Kampagne erhält eine vier­köp­fige Familie einen Basis­korb mit 16kg Lebens­mit­teln, die für einen ganzen Monat reichen müssen. Dazu gehören Reis, schwarze Bohnen, Nudeln und Pflan­zenöl. Zudem enthält der Basis­korb Putz- und Wasch­mittel, Seife, Zahn­creme und weitere Mittel zur Körper­pflege. Alles in Allem kostet so ein Korb etwa 100 €. Pater Hugo Scheer hat aus Olpe für dieses Projekt 13.000 € erhalten. Das bundes­weit tätige bischöf­liche Hilfs­werk Adve­niat gibt die gleiche Summe dazu.

Schwester Alice Lukose in Indien erhält für den Aufbau ihres Muster­dorfes mit 350 Fami­lien in 16 Selbst­hil­fe­gruppen 6.000 €. Der Ort Neend­a­kara wird in einen natur­nahen und umwelt­freund­li­chen Ort mit tradi­tio­nellen Lebens­formen umge­wan­delt. Die Menschen bauen in Eigen­ver­ant­wor­tung ihre Heimat in einen lebens­werten, natur­nahen und müll­freien Ort um. Wer indi­sche Lebens­ver­hält­nisse kennt, weiß um die Schwere dieser Herkules-Aufgabe.

In Verbun­den­heit mit dem verstor­benen Olper Pater Willi Hoff unter­stützt die Muggel­kirmes ein Projekt des kirch­li­chen Hilfs­werks Missio mit 4.000 €. Frauen und Kinder in der Demo­kra­ti­schen Repu­blik Kongo, der ehema­ligen Heimat des Olper Paters vom Winter­berg, erhalten die Hilfe. Auswir­kungen des Bürger­kriegs gilt es zu lindern und die Zukunft der Menschen mit Perspek­tive zu gestalten.

Die Muggel­kirmes ist die äußere Feier der Weihe der St.-Martinus-Kirche. Deshalb findet die Kirmes am Gedenktag der Kirch­weihe am dritten Sonntag im September statt. Die Muggel­kirmes wird von vielen Verbänden, Gruppen und ehren­amt­li­chen Einzel­per­sonen in der Kirchen­ge­meinde St. Martinus getragen. Die Verant­wor­tung über­nimmt ein Leitungs­team, das sich in jedem Jahr neu zusammenfindet.

Ines Neuhaus vom Leitungs­team während der letzten Muggel­kirmes. Sie ist die neue Verant­wort­liche für die Verwaltung.

 

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