Es gibt eine nette kleine Begebenheit, die mir jemand erzählt hat:
Ein Professor steht im Hörsaal einer Uni vor Theologiestudent*innen. Und irgendwann stellt er die Frage: „Was macht eigentlich der Heilige Geist? Was ist seine Aufgabe?“ Niemand meldet sich.
Es herrscht betretenes Schweigen, alle schauen nach unten und würden gern unter den Tischen verschwinden. Ein bisschen belustigt fragt der Professor nochmals nach: „Ja hören sie mal, sie studieren schon einige Semester Theologie und niemand kann mir sagen, was der Heilige Geist macht?“ Keine Antwort. Da holt der Professor aus und schlägt mit voller Wucht auf den Tisch.
Alles fährt erschrocken hoch und versucht zu verstehen, was das jetzt war und es wird laut und wirbelig im Hörsaal. „Genau“, sagt der Professor, „der Heilige Geist macht munter und wach! Er bringt Leben ins Leben.“
Diese Definition gefällt mir sehr gut. Leben ins Leben bringen. Weil Leben mehr ist als nur da sein. Mehr als die tägliche Routine mit Wecker klingeln, aufstehen, duschen und anziehen, Essen und Arbeiten, beten und Freizeit haben, Familie und Freunde. Leben heißt: Etwas auf den Weg bringen.
Das Beispiel Jesu zeigt das sehr eindrücklich: 30 Jahre lang führt er ein stilles, normales, routinemäßiges Leben, wie es alle in seiner Gegend führen. Und dann lässt er sich im Jordan taufen, der Heilige Geist kommt auf ihn herab und erfüllt ihn und es beginnt für ihn ein aufregend neues Leben.
Lassen wir uns vom Heiligen Geist wach und munter machen und Leben ins Leben bringen.
Gesegnete und Fröhliche Pfingsten wünsche ich Euch und Ihnen allen.
Sr. Katharina Hartleib
(Konvent San Damiano)