Gedanken zum Tag — 10. Oktober 2021, 28. Sonntag im Jahreskreis

10. Okt 2021

Die Wande­rung zum Gipfel

Ich war im Sommer in Öster­reich im Urlaub. Dort sind wir sehr viel gewan­dert. Jeden Tag eine neue Tour – eine neue Aufgabe und Heraus­for­de­rung. Wenn wir gemeinsam die Tour heraus­ge­sucht haben, kam mir oft die Frage: „Oh mein Gott – kann ich es über­haupt schaffen? Was für eine große Heraus­for­de­rung und Aufgabe!“ Zu Beginn wurde der Ruck­sack gepackt, bloß nichts vergessen: Proviant, Erste-Hilfe-Tasche, Wander­stöcke, Handy. Dann ging es los und am Anstieg, wenn ich zum Gipfel schaute, kamen mir immer wieder die Zweifel: „Wie soll ich das bloß schaffen?“

Aber irgendwie, mit Hilfe meiner Begleiter, ging es Schritt für Schritt, langsam, mit viel Mühe und Anstren­gung den Berg hinauf. Einige Pausen musste ich einlegen: Zum Verschnaufen, Kraft tanken, zur Erho­lung. Es gab aber auch immer wieder Stellen bei unserer Wande­rung, an denen ich nicht weiter wollte, ich ängst­lich wurde und mein Mut mich verließ. Ich wollte aufgeben und umkehren. Meine Begleiter kamen direkt und halfen mir. Sie spra­chen mir immer wieder Mut zu: „Du schaffst das! Wir schaffen es gemeinsam!“ Diese Worte und Hilfe taten gut und ich gab nicht auf, ich kämpfte und wanderte weiter. Dank der liebe­vollen Unter­stüt­zung schaffte ich es bis zum Gipfel – zum Gipfelkreuz.

Herr­lich, was für ein Ausblick und was für ein schönes Gefühl. Jetzt war ich richtig stolz auf meine Leis­tung – auf mich! Ich habe nicht aufge­geben, ich habe durch­ge­halten! Jetzt erst einmal durch­atmen, stärken und genießen. Alles mit dem Handy fest­halten, als Erin­ne­rung an die anstren­gende, aber erfolg­reiche Wanderung!

Wenn ich jetzt so nach­denke, kann man diese Wande­rung eigent­lich auch auf unser ganzes Leben beziehen. Es gibt immer wieder Situa­tionen, bei denen man zu Beginn meint, dass sie unlösbar sind – genauso wie zu Beginn der Wande­rung. Man startet mit einer Aufgabe und an manchen Stellen möchte man am liebsten aufgeben und alles fallen lassen. Deswegen ist es auch immer wichtig, dass man auf seiner Lebens­tour auch Begleiter hat, die immer da sind und einen unter­stützen, wenn man sie braucht. Viel­leicht braucht man auch Mal die Erste-Hilfe-Tasche, um kleine Verlet­zungen zu versorgen oder die Hilfe anderer, die man dann aber auch annehmen sollte. Das ist in vielen Situa­tionen sehr wichtig, sonst geht es nicht weiter. Wenn man dann irgend­wann sein Ziel erreicht hat, eine Lebens­si­tua­tion, einen Berg gemeis­tert hat, darf man richtig stolz auf sich sein! Wenn diese Situa­tion dann noch auf einem Foto, einem Doku­ment, einer Urkunde fest­ge­halten wird, kann man diese immer wieder in schwie­rigen Zeiten heraus­holen, um Mut zu bekommen. Du schaffst das!

Das Leben ist eine weite Wande­rung, bergauf und bergab, die man aber immer mit Familie, Freunden und Gott gehen sollte.

Mein Fazit lautet deshalb „Gemeinsam sind wir stark!“

Simone Remberg
(Erzie­herin)

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