Die Wanderung zum Gipfel
Ich war im Sommer in Österreich im Urlaub. Dort sind wir sehr viel gewandert. Jeden Tag eine neue Tour – eine neue Aufgabe und Herausforderung. Wenn wir gemeinsam die Tour herausgesucht haben, kam mir oft die Frage: „Oh mein Gott – kann ich es überhaupt schaffen? Was für eine große Herausforderung und Aufgabe!“ Zu Beginn wurde der Rucksack gepackt, bloß nichts vergessen: Proviant, Erste-Hilfe-Tasche, Wanderstöcke, Handy. Dann ging es los und am Anstieg, wenn ich zum Gipfel schaute, kamen mir immer wieder die Zweifel: „Wie soll ich das bloß schaffen?“
Aber irgendwie, mit Hilfe meiner Begleiter, ging es Schritt für Schritt, langsam, mit viel Mühe und Anstrengung den Berg hinauf. Einige Pausen musste ich einlegen: Zum Verschnaufen, Kraft tanken, zur Erholung. Es gab aber auch immer wieder Stellen bei unserer Wanderung, an denen ich nicht weiter wollte, ich ängstlich wurde und mein Mut mich verließ. Ich wollte aufgeben und umkehren. Meine Begleiter kamen direkt und halfen mir. Sie sprachen mir immer wieder Mut zu: „Du schaffst das! Wir schaffen es gemeinsam!“ Diese Worte und Hilfe taten gut und ich gab nicht auf, ich kämpfte und wanderte weiter. Dank der liebevollen Unterstützung schaffte ich es bis zum Gipfel – zum Gipfelkreuz.
Herrlich, was für ein Ausblick und was für ein schönes Gefühl. Jetzt war ich richtig stolz auf meine Leistung – auf mich! Ich habe nicht aufgegeben, ich habe durchgehalten! Jetzt erst einmal durchatmen, stärken und genießen. Alles mit dem Handy festhalten, als Erinnerung an die anstrengende, aber erfolgreiche Wanderung!
Wenn ich jetzt so nachdenke, kann man diese Wanderung eigentlich auch auf unser ganzes Leben beziehen. Es gibt immer wieder Situationen, bei denen man zu Beginn meint, dass sie unlösbar sind – genauso wie zu Beginn der Wanderung. Man startet mit einer Aufgabe und an manchen Stellen möchte man am liebsten aufgeben und alles fallen lassen. Deswegen ist es auch immer wichtig, dass man auf seiner Lebenstour auch Begleiter hat, die immer da sind und einen unterstützen, wenn man sie braucht. Vielleicht braucht man auch Mal die Erste-Hilfe-Tasche, um kleine Verletzungen zu versorgen oder die Hilfe anderer, die man dann aber auch annehmen sollte. Das ist in vielen Situationen sehr wichtig, sonst geht es nicht weiter. Wenn man dann irgendwann sein Ziel erreicht hat, eine Lebenssituation, einen Berg gemeistert hat, darf man richtig stolz auf sich sein! Wenn diese Situation dann noch auf einem Foto, einem Dokument, einer Urkunde festgehalten wird, kann man diese immer wieder in schwierigen Zeiten herausholen, um Mut zu bekommen. Du schaffst das!
Das Leben ist eine weite Wanderung, bergauf und bergab, die man aber immer mit Familie, Freunden und Gott gehen sollte.
Mein Fazit lautet deshalb „Gemeinsam sind wir stark!“
Simone Remberg
(Erzieherin)