Gedanken zum Tag – 25. April 2021, 4. Sonntag der Osterzeit

25. Apr 2021

St. Georg — Ein Influencer von damals

Meine Gedanken zum St. Georg-Tag:
Wer ist eigent­lich dieser Heilige Georg, der bei uns in Neuenkle­us­heim so manches Wappen schmückt und dessen Namenstag wir am Freitag gefeiert haben?

Man sieht ihn immer als Ritter auf dem Pferd, der gegen einen Drachen in Kappa­do­kien kämpft. Ein Drache bedrohte die Stadt und verlangte täglich zwei Lämmer, um seinen Grimm zu stillen. Als diese nicht mehr ausreichten, mussten mensch­liche Opfer­gaben her. Das Los fiel auf die Königs­tochter (die als Verkör­pe­rung der Kirche gelten kann) und so stand diese, mit Blick auf den sicheren Tod, dem Drachen gegen­über. Georg, als statt­li­cher römi­scher Heer­führer, wendete sich im Gebet an Gott. Gestärkt von Gottes Wort verletzte er den Drachen so schwer, dass sich dieser von der Königs­tochter und dem Heiligen Georg fried­lich in die Stadt führen ließ. Da erschrak das Volk sehr und flüch­tete. Georg erlegte den Drachen in der Stadt und in Kappa­do­kien kehrte wieder der Frieden ein. Als Dank und in voller Erleich­te­rung ließ sich der König und die gesamte Stadt taufen.

Soweit die Legende.
Und was machte ihn zum Heiligen? Unter Diokle­tian setzte sich Georg für die verfolgten Christen ein und wehrte sich gegen ihre Unter­drü­ckung. Weil er sich nicht von seinem Glauben abwenden wollte, musste er den Märty­rertod sterben.
Wie lässt sich diese Geschichte auf heute über­tragen? Was lehrt uns diese Legende?

Lasst uns mit heutigen Worten und Gedanken auf den Heiligen Georg blicken:
Heute, in unserer Zeit, würden wir ihn „Influencer“, also „Beein­flusser“ nennen. Das sind Leute, die durch starke Präsenz oder ihr hohes Ansehen andere zu bestimmten Haltungen, Taten oder auch Käufen verleiten. Das Marke­ting durch den Einsatz von „Influen­cern“ nutzt das Vertrau­ens­ver­hältnis dieser Leit­fi­guren zu ihrem Massen­pu­blikum aus.

Durch seinen unbeug­samen Glauben und seinen Kampf für das Gute und die Kirche gene­rierte er viele „Follower“. Dies ganz ohne Face­book, Insta­gram und Twitter. Allein durch sein Wirken, auch im Glauben, wurde er zu einem Helden.

Momentan würde ich mir wieder einen Heiligen Georg wünschen! Einen, der gegen die ganze Coro­na­pro­ble­matik antritt und uns bei den vielen Fragen, die uns zurzeit — auch in unserer Kirche — beschäf­tigen, als Heer­führer zur Seite steht. Der mit rotem Georgs­kreuz auf weißer Fahne dem Schlacht­ross vorneweg die Sporen gibt. Das wäre etwas Tolles… ein Held, der uns begleitet und begeistert.

Viel­leicht sollten wir uns wieder in Erin­ne­rung rufen, dass wir in schweren Zeiten schon immer „Influencer“ hatten, die durch Ihre beson­deren Taten, Eigen­schaften und Aufop­fe­rungen zur Seite standen. Nur damals nannten wir sie noch „Schutz­pa­tron“!
Lasst uns also immer mal wieder, wenn wir auf die unter­schied­lichsten Wappen mit dem Heiligen Georg schauen, über­prüfen, ob wir den Kanal zu Ihm nicht „abon­nieren“, „teilen“ und „liken“ wollen!

Viel­leicht senden wir ihm hin und wieder einen „Tweet“ in Form eines kurzen Gebetes. Und wer weiß… viel­leicht gibt er uns ja einen „Daumen nach oben“.

Alles Gute nach­träg­lich zum St.Georg-Tag!

Ihr Robert Heite
(geschäfts­füh­render Vorsit­zender der Kath. Kirchen­ge­meinde St. Georg Neuenkleusheim)

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