„Gänseblümchen“ bieten über vier Stunden tolles Programm
Mit insgesamt drei Auftritten begeisterten die „Gänseblümchen“ der „Frauen in St. Martinus“ knapp 400 Gäste im Lorenz-Jaeger-Haus. Samstagnachmittag bei Kaffee und Kuchen amüsierte sich das meist ältere Publikum an den vorgetragenen Sketchen. Dienstag- und Mittwochabend gab es dieses Jahr nicht wie sonst Bier und Beff sondern erstmalig Currywurst!
Die „Gänseblümchen“ mit Karnevalschefin Ulla Weiß hatten sich einiges einfallen lassen. Nach dem traditionellen Begrüßungslied in ihrem Markenzeichen den grasgrünen Fastnachtskleidern traten sie dann in unterschiedlichen Rollen auf.
Im ersten Stück hatte der Hl. Antonius im Himmel mal wieder einen Einsatz, weil die schusselige Rita ihren Haustürschlüssel verloren hat. Eigentlich wollte er mit den Heiligen Barbara, Florian und Blasius zum Karnevalsball. Doch er hatte schließlich Erbarmen mit der vergesslichen Rita und die Lösung parat: der Schlüssel liegt unter dem Salat.
Ein Zöllner veranlasste pflichtbewusst verschiedene reisende Frauen ihre Koffer zu öffnen. Es hob ihn förmlich aus den Socken, was er da alles zu sehen bekam! Unterhosen und verführerische Reizwäsche in allen Variationen und für alle Lebenslagen.
Mit einem hinterlistigen Problem mussten sich Fritz und Erna ausgerechnet an ihrem Hochzeitstag auseinandersetzen. Sie waren völlig überfordert mit dem verschriebenen Medikament zur Einführung in den After. Was um Himmels Willen ist denn ein After und bei wem kann man so etwas ausleihen? Ein Blick in den Duden war schließlich sehr aufschlussreich.
Ein Rock geht durch den Dom – eine Modenschau für die Kirchgängerin von Welt mit der die neuesten Kollektion aus Vatikan-City folgte dann. Präsentiert wurden tragbare und von katholischen Designerinnen entworfene Modelle, alle vom Vatikan zertifiziert und genehmigt. Zum Beispiel das Modell „Meckerrock“, weil Frau in der Kirche viel aushalten und auch mal meckern muss. Oder das Modell „Maria breit den Mantel aus“, der ultimative Rock, unisex in einer Größe, passend für jeden egal ob konservativ oder links-liberal, jung oder alt, homo- oder heterosexuell, egal ob klassisch verheiratet, gesegnet oder geschieden. Oder das Modell „Organist“ und „Gotteslob“ alias Jürgen Seufert, in zwei Stilrichtungen, einmal im Vintage-Look und in der Variante fresh, genau richtig für die junge Frau, die in der Kirche den Ton angeben will. Hier hatten sich die „Gänseblümchen“ alle möglichen und unmöglichen Designerstücke einfallen lassen. So wurden aktuelle Kirchenthemen karnevalistisch auf die Schippe genommen.
Das Stück „Wer ist der Vater?“ nahm zum Schluss eine überraschende Wende. Eine Zigeunerin hatte geweissagt, dass, wenn das Kind ein Junge würde, der Vater des Kindes tot umfiele. Keiner rechnete damit: der Diener war´s! Das Entsetzen des Ehemanns war riesengroß. Zwei giftige Nachbarinnen tauschten sich dann am Gartenzaun entsetzliche Nettigkeiten aus und strapazierten so die Lachmuskeln des Publikums. Ebenso war das Gelächter groß bei der Eheberatung des seit 30 Jahren verheirateten Ehepaares Bömmelmann, besonders als sich herausstellte, dass es sich beim Therapiebedarf ums tägliche Geschirrspülen drehte.
Zum Kaffeeklatsch hatte Tussi Hahn wieder ihre Freundinnen eingeladen. Sie tratschen nicht, sie klatschen nicht, nein — sie übermitteln nur Resi Rübenpott aus Attendorn das Neueste aus Olpe. Tussi Hahn hatte sich wieder ein neues Kleid gehäkelt, diesmal ganz in Rot mit Blau abgesetzt – entzückend!
Mit dem Marsch „Einzug der Gladiatoren“ und mit ihrem „Besentanz“ zur „Fledermaus Quadrille“ verabschiedeten sich die „Gänseblümchen“ von ihrem Publikum und wurden mit kräftigem Applaus für das gelungene Karnevalsfest im Lorenz-Jaeger-Haus belohnt. Das Publikum kam voll auf seine Kosten. Immer wieder wurde das fortlaufende Programm durch Polonäsen und kölschen Liedern unterbrochen. Michael Barthel brachte die Jecken damit so richtig in Schwung!
Am Mittwochabend übernahm dann Pfarrer Steiling die Ordensverleihung. Außerdem gab es Jubiläen zu feiern. Ulla Weiß, die Karnevalschefin, ist sage und schreibe 30 Jahre bei den „Gänseblümchen“ aktiv! Elisabeth Greven, Marlies Müller und Hilde Hofmann jeweils 25 Jahre. Dafür gab es ein herzliches Dankeschön und dicke Blumensträuße! Ein Dankeschön aber auch an alle anderen Akteure und Helfer/innen, die zu einem so gelungenen Karnevalsfest im Olper Lorenz-Jaeger-Haus beigetragen haben.